In den 1990er Jahren veränderte die Einführung von zwei Zugtypen/Lokomotiven das Gesicht des deutschen Schienennetzes erheblich. Mit der Einführung des Intercity-Express, auch ICE genannt, und der neuen Baureihe 101 wurde der Personenverkehr bundesweit verändert und auf den neuesten Stand gebracht. Heute sind beide im deutschen Schienennetz allgegenwärtig und bei Eisenbahnfans und Pendlern aus dem In- und Ausland beliebt. Aber was genau haben sie ersetzt? Mehr als 30 Jahre lang war die DB-Baureihe 103 das Flaggschiff auf vielen wichtigen Personenverkehrsstrecken. Ihr unverwechselbares Aussehen und ihre Beliebtheit haben dazu geführt, dass sie bis in die 2010er Jahre hinein im Einsatz war.
Die Vorserienlokomotive wurde erstmals 1965 als Baureihe E 03 gebaut und erprobt und war in jenem Jahr auf der Internationalen Verkehrsausstellung in München zu sehen. Zuvor war die Verbesserung und Förderung der Elektrifizierung des Streckennetzes ein Hauptziel der DB in der Nachkriegszeit, insbesondere das Erreichen höherer Geschwindigkeiten als 160 km/h, für den zukünftigen Personenverkehr. Im Mai 1970 wurde die erste Baureihe 103 in Dienst gestellt, und mit der Einführung des Intercity-Verkehrs ein Jahr später konnten die Lokomotiven zeigen, was in ihnen steckte – sie verbanden viele Großstädte mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h.
Dies war jedoch nicht unbedingt der Fall. Staatliche Bürokratie und ein schwerer Unfall führten dazu, dass die Züge der Baureihe 103 größtenteils nie mehr als 160 km/h erreichten, aber die Lokomotiven waren immer noch eine deutliche Verbesserung gegenüber den vorherigen Einheitslokomotiven, die aus dem Ende des Zweiten Weltkriegs hervorgegangen waren. In den 1970er- und 1980er-Jahren beherrschte die 103er als wichtigster Personenbeförderer in Deutschland die Schiene und legte viele Kilometer zwischen den Großstädten zurück. Einige Strecken wurden schließlich für den 200-km/h-Betrieb freigegeben, und erst als die 1990er Jahre näher rückten, begann sich ihr Verschleiß zu zeigen.
Aber auch nachdem der ICE und die 101 begonnen hatten, sie zu ersetzen, wurde die Baureihe 103 weiterhin sowohl im Streckendienst als auch im Museumsbetrieb eingesetzt. 1998 wurde der Betrieb mit ICE-Zügen kurzzeitig gestoppt, was ein Wiederaufleben der 103er erforderlich machte, und erst 2003 wurde die Baureihe offiziell aus dem Regelbetrieb genommen. In den letzten Jahren, insbesondere 2017, fanden Sonderfahrten mit der Baureihe 103 statt, und ein Exemplar, 103.222, fährt immer noch restauriert unter Railadventure, einem privaten Bahnbetreiber, der beim Transport von Rollmaterial hilft.
Die Baureihe 103 hat den deutschen Personenverkehr für viele Eisenbahnfans geprägt und war fast vier Jahrzehnte lang ein fester Bestandteil des Streckennetzes. Obwohl sich der ICE und die Baureihe 101 als geeigneter und beliebter Ersatz durchgesetzt haben, werden die 103er im Museumsverkehr immer beliebt bleiben.
Aufeinanderfolgend nummerierte 103er mit Intercity in Köln Hbf am 16. Februar 1997 – 103.103 links und 103.104 rechts. Foto von Phil Richards. CC BY-SA 2.0
103.150 neben der Art von Lokomotive, die sie ersetzt hatte. Dieses Foto wurde 1985 von Manfred Kopka aufgenommen. CC BY-SA 4.0
103.222 mit Messzug in Wahren, 2013. Foto von Falk2. CC BY-SA 4.0
103.226 im Testcenter Wegberg-Wildenrath, 2021. Foto von Wiki05. CC0 1.0 Public Domain Image
Railadventure 103.222 in Lübbenau, 2015. Foto von FelixM. CC BY-SA 2.0